2007: Fairness in Niedersachsen

Öffentliches Beschaffungswesen in Niedersachsen im Gespräch

16 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes werden durch
Bund, Länder und Kommunen ausgegeben. Viele dieser Produkte,
wie Spielzeug, KFZ, Computer, Bekleidung und Blumen kommen
heutzutage aus Exportproduktionszonen, wo menschenunwürdige
Arbeitsbedingungen – auch für Kinder – an der Tagesordnung
sind. Verbindliche Umwelt- und Sozialstandarts könnten
davor schützen: Als Großabnehmer haben öffentliche Einkäufer
Einfluss auf die Bedingungen in der Produktion und können Maßstäbe
setzen. Knapp über 100 Städte, Gemeinden und Landkreise
haben bisher Beschlüsse und Verwaltungsvorgaben gegen eine
Ausbeutung durch Kinderarbeit getroffen und auch immer mehr
Bundesländer schließen sich dem an. Als erstes Bundesland beschloss
Bayern im Juli 2007 Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit
bei der öffentlichen Beschaffung auszuschließen. Bereits
im Herbst brachte die Grünen-Fraktion in Niedersachsen einen
Antrag ein, der fast identisch mit den bereits in Bayern und dem
Saarland beschlossenen ist.

Vor diesem Hintergrund haben das Dritte Welt und der Verband

Entwicklungspolitik Niedersachsen VEN am 12. November 2007

zu einer Podiumsdiskussion um Thema öffentliches Beschaffungswesen

in Niedersachsen eingeladen. Thomas Dürmeier von der Uni Kassel führte

anschaulich in die Thematik ein. Angela Behrens vom Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen leitete die Diskussion mit

Sigrid Leuschner von der SPD, Gisela Konrath von der CDU, Giesela
Brandes-Steggewentz von Die LINKE, Roland Riese von der FDP, Enno Hagenah
von Bündnis 90/Die Grünen und Hannes Philipp, dem Geschäftsführer des VEN.

 

 

 
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